Mein Erfahrungsbericht
Monika Klein, Jahrgang 1954 (48231
Warendorf, Tel.: 0151-12 16 62 87)
(eingesandt im September 2007)
Vor ca. 10 Jahren wurde erstmals bei mir Arthrose diagnostiziert. Die Erkrankung
schritt stetig voran bis nahezu alle Gelenke betroffen waren. Am meisten waren
die Grundgelenke, das Sattelgelenk der Daumen (die man bei jedem Handgriff beansprucht)
und am schlimmsten die Halswirbel betroffen. Ärztlicherseits sagte man mir,
man könne nur mit Schmerzmitteln die Probleme mildern. „Wenn es dann
gar nicht mehr geht, wird das betroffene Gelenk still gelegt oder es muss ein
künstliches Gelenk her.“
Schrecklich waren für mich die Nächte. Jede Bewegung war trotz Schmerzmittel
schmerzhaft und riss mich aus dem Schlaf. Viele Nächte verbrachte ich mit
Herumwandern im ganzen Haus, in der Hoffnung etwas Schlaf zu finden. Liegen war
nicht möglich. Vielleicht im Sessel...? Vielleicht halbliegend...? Letztendlich
war ich total übermüdet froh, wenn die Nacht vorbei war. Außerdem
ließen die Schmerzmittel meinen Magen rebellieren.
Durch Zufall erfuhr ich vor 1,5 Jahren vom Treffen der Arthrose-Selbsthilfegruppe.
Die Informationen, die ich an dem Abend erhielt, machten mich skeptisch. In den
darauf folgenden Tagen und "Nächten" setzte ich mich intensiv mit
der Thematik auseinander. Dann stand für mich der Entschluss fest –
morgen fange ich an. Wenn der Leidensdruck groß genug ist, ist man bereit,
auch nach dem Strohalm zu greifen.
Die erste Woche war für mich schrecklich; müde, weil mir der Kaffee
bzw. Tee fehlte; hungrig, weil meinem Magen am Vormittag das Müsli fehlte.
Das Angebot an Obst (im Winter sowieso eingeschränkt) konnte ich nur begrenzt
zu mir nehmen, weil ich in der Vergangenheit z.B. Zitrusfrüchte oder Ananas
nicht vertrug. Nach einiger Zeit traute ich mich doch an diese Früchte und
konnte feststellen, dass es keine Probleme gab. Ich war froh, in der Vielfalt
der Obstsorten zu schwelgen. Glücklich war ich vor allem, dass ich die Menge
meiner Schmerzmittel permanent senken konnte. Ich hielt mich strikt an den Ernährungsplan
und mein "Verzicht" lohnte sich. Nach gut 2 Monaten brauchte ich gar
keine Schmerzmittel mehr. Ich lernte, mit den erlaubten Lebensmitteln eine abwechslungsreiche
und schmackhafte Vielfalt zu erlangen. Es bedeutet für die Familie noch nicht
einmal, auf etwas zu verzichten. Die vegetarischen Gerichte werden von meiner
Familie gerne angenommen. Wobei ich deren Portion schon mal mit Käse überbacke
oder auch Fleischprodukte zusätzlich anbiete. Der Verzehr von Fleisch und
Wurst hat sich im Laufe der Zeit auf ein Minimum reduziert.
Familie, Freunde und Bekannte spielten bei der Umstellung der Ernährung eine
große Rolle. Ich habe offen über meine gesundheitlichen Probleme gesprochen
und bin auf eine positive Resonanz gestoßen. Die Unterstützung, Bestärkung
und Bewunderung meiner Konsequenz hat mir sehr geholfen.
Mein Hausarzt, der mich viele Jahre kennt, war erst bestürzt, als ich ihm
erzählte wie ich mich seit 6 Monaten ernährte. Erst das Ergebnis der
Blutuntersuchung machte ihn sprachlos. Die Werte lagen alle im Idealbereich. Zur
Verabschiedung sagte er: „Der Erfolg gibt ihnen Recht. Machen sie weiter
so.“ Dieser Arztbesuch liegt 1 Jahr zurück. Ich fühle mich wohl,
kann sogar wieder viele Dinge machen, auf die ich längere Zeit verzichten
musste und finde nachts meinen erholsamen Schlaf. Für mich steht fest, dass
ich gesundheitlich nie wieder da sein möchte, wo ich vor 1,5 Jahren war.
Monika Klein
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